Samstag, 8. August 2015

Appassionato

„Einst war Deutschland stark und böse, dann schwach und gut – heute ist es stark und gut.“
Schrieb ein gewisser Malte Lehming (Ein Name, der nach Wortspielen geradezu schreit) einst im Berliner Tagesspiegel. Und das war bereits am 1.7.2011. Für diesen Artikel, der das Latrinenvokabular der Neonazis in vollständige Sätze verpackt, könnte man heute das gesamte Verlagsgebäude in der Potsdamer Straße niederbrennen. „Deutschlands neue Führungsrolle“ heißt das fäkalfarbene Lutschbonbon der Hauptstadtpresse. Warum? Frühlingsrolle hätte doch auch gereicht. Neu? Wie war das nochmal mit der alten Führerdingsbums?
http://www.tagesspiegel.de/meinung/kraft-ohne-protz-deutschlands-neue-fuehrungsrolle/4348938.html
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Durch die Flüchtlinge droht Deutschland angeblich Überbevölkerung, Wohnungsnot und dann wird vermutlich noch der Schweinebraten knapp. Schön wäre es ja, wenn man Flüchtlinge gegen Nazis und andere Rassisten eintauschen könnte. Eine Flüchtlingsfamilie zieht in der Nachbarschaft ein, ein paar Hakenkreuz-Hooligans müssen gehen. Das Problem ist aber: Wer nimmt diesen teutonischen Sondermüll?
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Zwei Umstände begünstigten die Französische Revolution. Zum einen die maßlose Ungleichheit: Hunger im Land und Völlerei in Versailles. Am Ende fraß der Hofstaat des Königs ein Drittel der Steuereinnahmen. Zum anderen die Konzentration der Elite in Versailles: Der gesamte Hochadel war am Hof des Königs versammelt. Der Enthauptungsschlag der Revolutionäre hatte ein klares Ziel, sein Symbol ist die Guillotine. Die Elite hat daraus gelernt. Der Hydra sind so viele Köpfe gewachsen, das Vermögen ist so dezentral verteilt, dass jede revolutionäre Bewegung gegen eine Gummiwand rennen würde.
Neil Young - Don't Let It Bring You Down. https://www.youtube.com/watch?v=1jzhLtt_pGQ

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