Mittwoch, 27. Januar 2016

Rings & Lechz

"Wesentlich deutsch ist ein antikritisches Schema, das aus der Philosophie ins Gewäsch herabsank, die Anrufung des Positiven. Stets findet man dem Wort Kritik, wenn es denn durchaus toleriert werden muss, das Wort konstruktiv beigesellt, das ein Lebkuchenwort darstellt. Dem entgegenzusetzen wäre, dass das Falsche, einmal bestimmt erkannt und präzisiert, bereits Index des Besseren, Richtigen ist." (Theodor W. Adorno: Kritik. Kleine Schriften zur Gesellschaft)
Es ist neuerdings wieder in Mode gekommen, zur Beschreibung der politischen Verhältnisse die Gesäßgeographie zu verwenden, die wir der Sitzordnung in den europäischen Parlamenten des 19. Jahrhunderts zu verdanken haben. Es wird mit Begriffen wie „links“ und „rechts“ hantiert und man wundert sich, warum diese Denkschablone, diese grobe Verschubladung des gesamten Meinungsspektrums keinen Zugang zu den aktuellen Debatten bietet. Menschen, die gegen die Leitmedien, die Konzerne und die Staatsmacht sind, haben auch etwas gegen den Zuzug von Flüchtlingen und anderen Migranten. Wie kann das sein? Ist das nicht schizophren? Nein. Es wirkt nur widersinnig, wenn man in den alten Denkmustern verharrt.
Meine bescheidene empirische Basis für folgende Überlegung sind Gespräche in meinem Dorf, wo ich AfD-Wähler ebenso wie Wähler der Linken, Parteigänger der SPD wie der CDU kenne. Ihnen allen ist eine Grundeinstellung gemeinsam, die sich nicht in das Links-Rechts-Schema pressen lässt. Sie sind, um es mit einem bekannten Diktum aus dem „Schuh des Manitu“ zu sagen, „mit der Gesamtsituation unzufrieden“. Dazu gehören drei wesentliche Elemente:
1. Der Staat: Die Einmischung der Obrigkeit in das Dorfleben. Ein Beispiel: Früher gab es kleine Dorffeste, für die man als Einheimischer Kuchen gebacken oder Buletten gebraten hat. Es wurden Holztische aufgebaut, an denen Freiwillige den Wein der hiesigen Winzer ausgeschenkt haben. Inzwischen sind, angeblich aus rechtlichen und hygienischen Gründen, selbstgemachte Lebensmittel verboten. Die Tische müssen einen abwaschbaren Kunststoffbezug haben. Im letzten Jahr kam ein Vertreter der Obrigkeit am Morgen, als bereits alles aufgebaut war, und verbot das Fest, bis nicht alles den Regeln entsprach. Dazu gehören auch eigene Toiletten und ein Warmwasseranschluss zum Händewaschen für das Bedienungspersonal. Eine Demütigung für die Frauen, die ihre Kuchen wieder nach Hause tragen mussten, und für die Vereine, die keine Einnahmen hatten. Fazit: die kleinen Feste kann man vergessen, man holt sich besser ein Profi-Catering aus der Stadt.
Ein weiteres Beispiel: Die Obrigkeit sucht leerstehende Häuser für die Flüchtlinge. Der Großvater ist im vergangenen Jahr gestorben? Das Häuschen steht leer? Schon reitet der Scherge des Landrats ins Dorf und verlangt, das Gebäude als Leerstand zu melden, um dort Flüchtlinge einzuweisen, die möglicherweise gar nicht in diesem Dorf leben wollen. Und vielleicht möchten die Menschen auch einfach selbst über ihren privaten Grundbesitz bestimmen, der seit vielen Generationen im Familienbesitz ist? Möglicherweise ziehen in ein paar Jahren die Enkel ein? Der Staat wird inzwischen wieder als Gegner empfunden, so als lebten wir noch in Zeiten der französischen Besatzung (die es seit 1644 insgesamt sechsmal gegeben hat).
2. Die Konzerne: Früher hatte das Dorf eine eigene Infrastruktur. Tante-Emma-Laden, Bäckerei, Gasthäuser, Straußwirtschaften. Alles verschwunden. Und wo man in den benachbarten Ortschaften noch auf Geschäfte trifft, machen sich die großen Ketten – seien es Bäckereien oder Supermärkte – breit wie Heuschreckenschwärme. Das nächste Lokal in diesem Weindorf am Rande des Hunsrücks ist eine McDreck-Filiale an der Autobahnauffahrt. Ein dreißigminütiger Fußmarsch über diverse Feldwege wäre theoretisch nötig, falls ich jemals von diesem Angebot Gebrauch machen sollte. Was im Kleinen zu beobachten ist, wiederholt sich im Großen. Großkonzerne beherrschen die Welt. Entweder man gehört zu den Reichen oder zu den Armen. Phänotypen des Mittelstands, mit denen ich aufgewachsen bin – der Bäcker, der Kaufmann, der Gastwirt, der Bauer -, sind verschwunden. Im Gegenzug ist Antikapitalismus in Form von Konzern- und FDP-Bashing auf dem Land bis in konservative Kreise hinein längst salonfähig geworden.
3. Die Flüchtlinge bzw. die „Heimatvertriebenen“ (Georg Schramm): Dieser Punkt ist für mich am schwersten zu verstehen, da ich über zwanzig Jahre mitten in Berlin gelebt habe. Aber die Menschen haben tatsächlich Angst vor den Fremden. Demnächst ziehen die ersten fünfzehn Syrer nach Schweppenhausen. Eine Bank hat ein leerstehendes Haus gegenüber der evangelischen Kirche an die Obrigkeit vermietet. Lächerlich? Gewiss. Aber sie fürchten sich eben. Ein paar Kilometer entfernt, im Klöckner-Heimatdorf Guldental, haben Syrer in einem Haus ein Lagerfeuer im Wohnzimmer gemacht. Petitessen? Natürlich. Aber auf dem Land sind es eben diese kleinen Geschichten, die in den Gassen erzählt werden.
Die Chiffre für dieses Unbehagen ist „Köln“. Obwohl „Istanbul“ doch die eigentliche Tragödie war. Elf Menschen wurden von einem IS-Terroristen ermordet, darunter ein Ehepaar aus unserem Landkreis und eines aus dem nahen Mainz. Warum erregt „Köln“ immer noch die Gemüter, obwohl in Istanbul fast so viele Menschen starben wie in der Redaktion von Charlie Hebdo genau ein Jahr zuvor? Weil „Köln“ einfach chronologisch vor „Istanbul“ liegt. Nach dem Zustrom an Flüchtlingen im Herbst und den Anschlägen von Paris am 13. November brauchte die angestaute Wut offenbar ein Ventil. Ein Funke genügte, um das Volk wochenlang in einen Rausch der Empörung und des Zorns zu versetzen. Dafür musste noch nicht einmal jemand sterben.
Ich nenne diese ganze Entwicklung nicht links (wg. Staatsfeindlichkeit und Kapitalismuskritik) oder rechts (wg. Demokratieverdrossenheit und Fremdenfeindlichkeit), sondern Neo-Biedermeier. Eine älter werdende Bevölkerung (der Durchschnittsbewohner dieses Landes ist Mitte vierzig) empfindet Veränderungen zunehmend als negativ. Früher war das Leben, aus Sicht der Dorfbewohner, einfach angenehmer: Man kannte sich, das Dorf konnte sich selbst versorgen, die Menschen wurden nicht mit Vorschriften gegängelt. Es ist der Verlust an lokaler Autonomie und unverwechselbarem Charakter, der die Menschen umtreibt. Das eigensinnige Kollektiv, selbst wenn es das nur im verklärten Blick in den Rückspiegel gegeben haben mag, wird zur austauschbaren Filiale der globalisierten Welt.
In der rasenden Beschleunigung des Neoliberalismus sind die Leute, mit denen ich hier jeden Tag spreche, müde geworden. Überfordert. Erschöpft. Misstrauisch gegen das Neue, gegen das Fremde. Es hat sich in den letzten Jahrzehnten zu viel zum Schlechten gewandelt. Der Wandel an sich wird für sie zum größten Problem. Sie setzen keine Hoffnung mehr in eine bessere Zukunft, die Zukunft wird zum Feld zahlloser Befürchtungen. Ich höre immer wieder den Satz, dass es von Jahr zu Jahr abwärts gehe. Die Zeit ist eine Treppe nach unten. Gestern war es schlimm, morgen wird es noch schlimmer. In meinen Augen sind Angst und Zorn ein Zeichen von Schwäche. Ich sehe schwache Menschen, Menschen, denen ihre Stärke genommen wurde, denn wir kommen nicht schwach zur Welt.
Sie reagieren inzwischen entweder aggressiv oder verbittert auf jede neue „Reform“, jede neue Kungelei zwischen Konzernen und Regierungen (z.B. TTIP), jedes neue Gewerbegebiet, für das ein Stück Wald oder Weideland geopfert wird - und eben auch auf jedes neue Gesicht. Sie haben das Vertrauen in die sogenannten Eliten aus Wirtschaft und Politik verloren, weil sie einmal zu oft betrogen worden sind. Diese mentale Verfassung lässt sich nicht mit der Gesäßgeographie unserer Vorväter oder einem pauschalen Extremismusverdacht erklären.
Andreas Dorau - Stone Faces Don't Lie. https://www.youtube.com/watch?v=gD--LbrY7I4

15 Kommentare:

  1. Endlich mal Adorno lesen !
    Ich hab's versucht.
    Ehrlich.
    Ich war voll motiviert.
    Ich wollte es.
    Warum wird dieses Geschreibsel, Gestammel, Gemurkse
    so beachtet ?
    Klar, wenn man zu "doof" ist.
    Wenn man es nicht versteht.
    Logisch, über mich jetzt her zu ziehen ist leicht.
    Subjekt, Objekt, Heidecker, Schlodderdeig, Clausewitz Ha Ha Ha Ha
    Uhaaaaaa

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  2. „Angst“, „Neoliberalismus“, „älter werdende Bevölkerung“, „Angst“, „Angst“, „Konzerne“ …

    Aber alle anderen, diese Schlingel, denken in Schablonen. Gibt’s ja nicht!

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  3. Das habe ich vor kurzem aber noch ganz anders erlebt. Ein hübsches kleines Festchen mit Selbstgebackenem in der Burgruine in Oppenheim. (Hat man solche Dinge auf dem Land nicht schon immer "anders" geleregelt?

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    1. Wir regeln die Dinge auch anders. Aber dann kam jener hohe Herr von irgendeiner Behörde. Das Fest war letzten Herbst in Kaub. Was willst du machen? Also fuhren einige der Verantwortlichen los, um bei einem Gastronomiebedarfsfritzen alles zu leihen. Trockene Kuchen dürfen auch noch verkauft werden. Aber schon bei selbst geschlagener Sahne hört für die Obrigkeit der Spaß auf.

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  4. Ja, T.Th. Richtig Man muss mit diesen Dingen katholisch verfahren. Rom ist weit.
    Und wenn man so in Europa: Paris ist weit, Madrid ist weit, Rom ist weit.....
    Nur in Deutschland gibt es zwei Punkte:
    1. Da gibt es ein Gesetz.(Wird es demnächst ein Gesetz geben)
    2. Die Versicherung zahlt nicht.

    In Frankreich hätten sie diesen Fest verbietenden Lordstempelbewahrer übrigens in die nächste Jauchgrube befördert. Etwas mehr Frankreich wäre nicht schlecht.

    (Bleib ist waswegmuss und Blogger ist - wir wissen es ja.)

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    1. Na in Frace haben die noch viel mehr Probleme bei so Festen.
      Drum gibt es so was da nicht.
      Oder ohne Ausschank von Alk.
      Ne Ne, das geht es Uns noch vergleichsweise gut.

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    2. @ www

      Ja, Zivilcourage wäre schön ... ansonsten siehe: meine Antwort zu T. Th.

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    3. Wir tuckern öfters mal nach France. Ist ja nur zwei Stunden von Francoforte weg.
      Im Elsass wird schon gut gepichelt. (Myrtillenfest in Dambach! Ich habe da mal eine große Dose Desinfektionsspray gewonnen. Der erste und einzige Tombolagewinn in meinem Leben)
      Was nun die Lordstempelverwalter betrifft: Ab und an darf ich Bayern noch mal ran. Dort wird von jeder Torte eine Probe genommen und eingefroren. Wenn das Fest rum ist wir der Stecker aus dem Tiefkühler gezogen und die Döschen ausgewischt.

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  5. Hallo Matthias,
    ich lese viele Beiträge in unterschiedlichen Blogs in unterschiedlichster Diktion zu diesem Thema und anderen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Gedanken kritisch eingestellter Mitmenschen, habe mich selbst dazu aufgeschwungen, meinen Senf auf einem Mehrautorenblog kürzlich einzustellen.
    Du hast, meiner Meinung nach eine sehr intelligente Verarbeitungsform gewählt und aufgeschrieben.
    Ob große Ballungsgebiete oder dünn besiedelte Landstriche, die Menschen werden erstmals durch das hohe Aufkommen von Fremden, von Flüchtlingen persönlich mit Problemen konfrontiert, die sie nicht erahnt hatten, konnten oder wollten.
    Sie verließen sich auf den Staat, jene unpersönliche Institution, die Briefe verschickt, Pässe austeilt, prekäre Arbeit erzwingt, Strafmandate austeilt.
    Sie verließen sich blindlings auf Politiker, auf Mutti („Ich mag se, nich so uffjedonnert“, diesen Satz einer Eistüte schleckenden Rentnerin bei Urban Priol zum BT-Wahlkampfauftakt 2013 kann ich nicht vergessen) auf deren Versprechungen, haben nicht verstanden, wie sehr „neoliberal“ ihr Leben verändern wird, ihre Gewohnheiten ad absurdum führen wird. Das eben jene Politiker eine neoiberale Politik zum Vorteil von Besitzenden unerbittlich verfolgten und durchsetzten, eine gelungen und gewinnbringende Symbiose zwischen Kapital und Politik eingegangen sind.
    Das die heutigen Möglichkeiten von Banken und Konzernen erst durch diese gewählten Politiker möglich wurden.
    Das eben jene Politiker und Parteien, denen man in vertrauter Regelmäßigkeit seine/ihre Stimme gab, kläglich versagen mussten, als Millionen Heimatloser plötzlich anklopften, Einlass begehrend.
    Das einer Fr. Merkel nichts anderes einfiel als „Wir schaffen das“ mantramäßig in jedes Mikrofon und jede Kamera zu sprechen, obwohl keiner ihrer neoliberalen Berater, kein Parteisoldat und der Koalitionspartner schon gar nicht, so etwas wie eine Idee, ein Konzept oder Plan hatte, wie man das wirklich „schaffen“ könnte.
    Außer Herrn Altmaier als politischen Koordinator einzusetzen und einen Herrn Weise als zusätzliche Halbtagsbeschäftigung das BAMF leiten zu lassen. Die Wahl war klug, jedenfalls in neoliberalen Kreisen. Ist eben jener Herr doch schon seit Jahren mit der erfolgreichen Versklavung und Vermarktung des „Humankapitals “ durch Jobcenter und BA betraut. Der kennt sich mit Millionen Verzweifelter bestens aus. 13 Mio. hatte er schon, die ein zwei Millionen Flüchtlinge wird er auch irgendwie verwalten.
    Denn darum geht es dem Büttel, der Obrigkeit, Zahlen, Daten erheben, generieren, daraus Statistiken erstellen, Akten verwalten (manchmal auch schreddern, aber nur zufällig).
    Nun erfahren die Bürger mehr und mehr, was neoliberal bedeutet. Jeder für sich, die Großen gegen die Kleinen. Die meisten werden immer noch nicht die richtigen Rückschlüsse ziehen, sondern ihre Angst und Wut weiter auf eben jene Flüchtlinge projizieren und sich rechtsradikalen AfD'lern anschließen, weil „Deutschland deutsch bleiben soll“. Und die Hackfressen von der AfD ja keine Nazis sind. Oder so.
    Das ist keine Häme, kein Spott, kein „ich hab's ja immer schon geahnt“. Na ja, immer schon befürchtet, seit spätestens 1998 und den Schleifern Schröder/Fischer.
    Vielleicht versuchen es die Wähler und Nichtwähler jetzt mal mit einer genügend großen Mehrheit für die Linke im Bund. Ich weiß, in den bisherigen Landesregierungen haben einige der Protagonisten auch nicht wirklich geglänzt. Schlimmer als willkürliche Beschlagnahme von leerstehenden Unterkünften für Flüchtlinge durch CxU/spd wird es bei denen auch nicht.
    Warum gibt es eigentlich nicht genug Wohnraum? Wurde der vor vielen Jahren mal existierende soziale Wohnungsbau vielleicht wegen leerer Staatskassen privatisiert. „Privat geht vor Staat“. „Wir werden die Leistungen des Staates kürzen“ (Schröder irgendwann mal vor vielen Jahren)

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    1. Um sozialen Wohnungsbau werden wir nicht herumkommen, denn "der Markt" wird es nicht regeln. Der baut Eigentumswohnungen für die Besserverdienenden, aber keinen bezahlbaren Wohnraum für Leute, die hier nur mit einer Plastiktüte in der Hand ankommen. Ähnlich wie 1945ff. wird man über einfach Zweckbauten in großer Zahl nicht herumkommen.

      Da habe ich auch keine Angst vor Ghettos. Falls Integration überhaupt funktioniert, hat es zunächst mal mit Bildung und Arbeit zu tun. Die Kids integrieren sich in der Schule und lernen andere Kinder kennen. Die Erwachsenen integrieren sich im Job und lernen andere Erwachsene kennen. Man geht in dieselben Supermärkte und Restaurants, sieht dieselbe Scheiße im Fernsehen usw.

      Leider werden sich die Deutschen nicht gegen die Obrigkeit auflehnen, sondern alles an den Neuankömmlingen auslassen. Man liest ja jeden Tag von neuen Anschlägen auf deren Unterkünfte. Selbst in der DDR gab es 1989 keine Revolution, das Volk hat nur einen sozialistischen Diktator gegen einen kapitalistischen Monarchen getauscht - in Windeseile!

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    2. Danke für Deine Antwort.
      Sag mal, was ist mit der Uhrzeit in Deinem Blog? Steht der Server in L.A.?

      Integration bedingt aber auch, das die eine Seite der anderen Seite die Hände reicht, anstatt geballte Fäuste in deren Gesichter pflanzen zu wollen, oder Mollies wirft. Es würde auch voraussetzen, das man keine Leitkultur einfordert, sondern den zu Integrierenden ohne Wenn und Aber zugesteht, ihre Sitten und Gebräuche weiterhin, ohne Angst pflegen zu dürfen.

      Und Arbeit...., Ja, wenn es genug davon gäbe und nicht mit allen Mitteln verknappt werden würde, um die noch verbleibende Arbeit dann zu verteilen, in der Form das 3 Leute jeweils 2,5 Stunden prekär „beschäftigt“ werden. Ja, vernünftige Arbeit wäre hervorragend dazu geeignet, eine über weite Strecken gelungene Integration durchführen zu können.

      „DDR“, 1989/1990: erinnerst Du Dich? „Kommt die D-Mark nicht zu uns, kommen wir zur D-Mark“ Lafontaine wurde abgebügelt und bestraft, weil er von so etwas wie „Sonderwirtschaftszone“ als Schutzmechanismus für die „DDR“-Wirtschaft und seine Bevölkerung sprach.

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    3. Das ist ein Google-Blog, die Andy-Bonetti-Gedächtnis-Server-Plantage steht in Palo Alto. Du hast also mit Kalifornien schon richtig gelegen.

      Arbeit gäbe es, wenn wir nicht jeden Scheiß in Übersee produzieren ließen, um es dann per Frachtschiff hierher bringen zu lassen.

      Und die Sache mit der Leitkultur finde ich auch mehr als lächerlich. Als ob diese Menschen wie ein leeres Blatt Papier herkämen ...

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  6. Wohnraumverwalter27. Januar 2016 um 15:56

    Das mit der Wohnungsnot ist so eine Sache.
    Es gibt zum einen massig sog. "Einliegerwohnungen".
    Einst Steuerlich subventioniert.
    Drum hat ja jeder 1-Familien Bunker im Keller oder Paterre so ein Ding.
    Es will nur keiner mehr vermieten, weil man säumige Mieter oder andere Arschlöcher, die einem die Bude zumüllen und vollscheißen ( sorry, so was gibt es...), nicht mehr raus bekommt.
    Mieterschutz.
    Eigentlich eine gute Sache, die nur weidlich ausgenutzt wird.
    Des weiteren liegt massig Wohnraum brach, weil oft nur noch eine Person, geschiedene Frau, Kinder aus dem Haus, ex Mann ausgezogen, einen riesen Bunker bewohnt.
    Ist in vielen Neubaugebieten mittlerweile Standard.
    Auch die totale Verschwendung.
    Aber mach mal was dagegen.
    Man müsste hier fast schon enteignen.
    Will halt auch keiner, iss so Diktatorisch.......

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    1. Die Villa Bonetti ist exakt ein solches Haus mit "Einliegerwohnung". Zehn Zimmer für - zugegeben - den größten Schriftsteller der Gegenwart. Verschwendung? Umverteilung? Enteignung? Hört sich gut an. Ab alle, die in diesem Land die Macht haben, leben in solchen Verhältnissen. Also: Neubau. Geld genug ist in Deutschland vorhanden. Und es ist ein schönes Konjunkturprogramm, das am Jahresende beim BIP glänzend aussieht.

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  7. Neubauprogamm, Konjunkturprogramm, Marshall Plan.
    Na ja.
    Wir haben in D einen derartigen Flächenverbrauch.
    Beste Ackerflächen, Obstwiesen, Grünflächen allg. werden zugeschissen mit Gewerbeflächen und Neubaugebieten.
    Es ist nicht mehr feierlich.
    Zumindest hier im Südwesten.
    Der Großraum Stuttgart wird so langsam zu einer geschlossenen Siedlungsfläche von Heilbronn bis Rottenburg.
    So geht es nicht. Und D ist recht klein.
    (geworden......keine Westprovinzen mehr, große Ostgebiete...ich hör schon auf)
    Nein, Spass beiseite, Ernst herbei, ständig neue Hütten hochziehen reißt es nicht mehr. Besser die bestehenden bebauten Flächen besser nutzen.
    Aber um das zu besprechen ist das hier das falsche Forum.

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