Mittwoch, 11. Mai 2016

Blogstuff 41

„Gebt mir eine Kondorfeder! Den Krater des Vesuv als Tintenfass! Freunde, stützt mir die Arme! (…) Das ist die erhabene, erhebende Kraft eines großen und reichen Themas – wir schwellen auf seine Größe an! Wollt ihr ein großes Buch schreiben, müsst ihr ein großes Thema wählen.“ (Herman Melville: Moby Dick)
Die Deutschen ketten wieder ihre Gartenzwerge an. Es ist kühl geworden in diesem Land.
Beginn eines Monologs: „Ich hab sie alle gehabt. Die Großen und die Kleinen, die Dicken und die Dünnen, die Schönen und die Hässlichen, die Teuren und die Billigen, die Guten und die Schlechten, die Weißen und die Braunen, die Grünen und die Blauen, die Pfandflaschen und die Einwegflaschen …“
„Nur so kann getrunken werden, nur in einem solchen Zusammenhang, mit solcher vollständigen Öffnung des Leibes und der Seele“, um ein berühmtes Kafka-Zitat – freilich in leicht abgewandelter Form - zu bemühen.
Andy Bonetti hat die Tapferkeitsspange zum Verdienstorden der Daheimgebliebenen im Syrienkrieg verliehen bekommen.
Die Küchenuhr, das eherne Bollwerk gegen die Unpünktlichkeit. Wie spät ist es? Der kleine Zeiger deutet auf den Toaster, der große Zeiger auf den Kühlschrank. Zeit für das Frühstück, lautet sein Beschluss.
Es gibt einen „Arbeitgeberpräsident“. Warum haben die Arbeitslosen eigentlich keinen eigenen Präsidenten?
Es ist Sonntagnachmittag und wir sitzen unter dem Reklamesonnenschirm eines Ausflugslokals. Nach dem ersten Bier glaube ich, in der ganzen Szene eine tiefere Bedeutung zu spüren. Aber dann kommen die Bratwürste und weitere Biere, und alles ist wieder so bedeutungslos wie der ganze erbärmliche Rest unserer jahrtausendealten Existenz.
Das kleine Leben. Die fröhliche Stimme eines Fremden im Radio. Das Fenster ist rabenschwarz, noch ist die Sonne nicht aufgegangen. Die Welt ist noch da, auch wenn man sie nicht sehen kann. Unglück und Elend in den Nachrichten. Und Wetter gibt es auch schon.
„Mann, das is ‘ne Scheibe, ey!“ sagte er zu der Hummel, die mit ihrer dicken Rübe nun schon zum dritten Mal gegen das Fenster vor ihm bollerte. Wenn die Tiere lesen könnten, würde der Schilderwald in Deutschland mindestens auf das Doppelte anwachsen. Schwarze Verbote auf gelbem Grund.
Die Jahreszeiten als Fähigkeit zur Veränderung. Viermal im Jahr. Die Natur ist flexibler als die meisten Menschen.
Ich habe jetzt endlich den Wagen für die zukünftige Zielgruppe unseres Autohauses gefunden: einen hellrosa Subaru Veganero mit Zebrastreifen und eingebautem Vogelhäuschen, fünf Prozent der Einnahmen gehen an eine Delphinaufzuchtstation in Ulan-Bator.
Verbraucherhinweis: Kann Spuren von Sarkasmus enthalten. Die Tiere sterben aus? Na und? Beim Metzger krieg ich so viel Tier wie ich will. Zugunglück? Ja, super! Regen und Nebel? Finde ich klasse. Mir geht es so auf den Sack, dass die Leute immer einer Meinung sind. Einfach mal nicht mitmachen. Seien Sie gegen das Selbstverständliche! Sie hörten einen Beitrag aus der Rubrik „Contrary Opinion“.
Andy Bonettis Werk „Manfred schweigt“ galt lange als unverfilmbar, aber jetzt hat Pixar die Rechte gekauft. Wir dürfen gespannt sein.
Einer der vielen Vorteile des Erwachsen-Seins: Pommes zum Frühstück.
Meine Schwester hat ihren Lebensgefährten kastrieren lassen. Seitdem ist er sehr häuslich: Er putzt das Bad, geht einkaufen und besucht inzwischen auch keine Kneipen und Fußballstadien mehr. Denken Sie mal drüber nach, liebe Damen!
Und hier noch eine kurze Meldung aus unserer Nachrichtenredaktion „Off the record“: Bonetti Unlimited bietet eine Beteiligung am ersten Offshore-Minigolfplatz der Welt an, der an der Küste vor Borkum errichtet werden soll. Sieben Prozent Rendite werden von der Konzernleitung garantiert. Die Bonetti Unlimited-Aktien notierten nachbörslich lebhaft.
Typische AfD-Versprecher: Polacken statt Polkappen, Seitenbachermuslim usw. (ausbauen).
Die Musik ist vom “80's Italo Disco Dance Power Megamix” von DJ Tranfunzel:
FGTH – Is Anybody Out There? https://www.youtube.com/watch?v=p2m-lcus51E

1 Kommentar:

  1. Warum es keinen Arbeitnehmerpräsidenten gibt?
    Weil das Leben eben kein "Agon" (Kampf) ist, sondern immer schon fest steht, wer verliert.
    Schönen Gruß von den griechischen Inseln.
    Ich korrigiere mich: selbst wenn die Verlierer einen Präsidenten hätten, sie haben tatsächlich einen, würde das am Resultat nichts ändern.

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