Mittwoch, 18. Mai 2016

Blogstuff 43

„Tenet insanabile multos scribendi cacoethes.” (Viele plagt eine unheilbare Schreibsucht)
Es heißt immer „Das kann man nicht vergleichen“. Warum eigentlich? Diese gedankenlos dahingeplapperte Redewendung hört man immer häufiger. Ich darf grundsätzlich alles vergleichen. Es kommt immer auf das Ergebnis des Vergleichs an. Wenn ich Wolfgang Schäuble mit Graf Dracula vergleiche, kann ich ja zu dem Ergebnis kommen, dass beide ganz unterschiedlich sind und keinerlei Gemeinsamkeiten aufweisen. Mit dem Satz „Das kann man nicht vergleichen“ wird immer gleich ein Denkverbot ausgesprochen. Wer verbietet mir den Vergleich? Ich möchte Namen und Adresse wissen. Ist es eine Behörde? Oder ist es ein Haufen arroganter Klugscheißer, die anderen Menschen gerne erklären, was sie sagen und denken dürfen?
Die Rentner-Love Story dieses Sommers: Romika & Julio. Jetzt in Ihrem Altersheim!
Hätten Sie’s gewusst? Auch der Teufel hat ein Wartezimmer. Schauen Sie sich mal um!
Wieder mal die Katzenpatrouille vor meinem Fenster. Wie sie mich anschaut. Mein Haus steht auf ihrem Grundstück, anders kann man es nicht formulieren.
Bonetti – wohlschmeckend, nahrhaft und bekömmlich. Die ideale Erfrischung für die ganze Familie.
Das Filetsteak war so zart wie ein Babyohrläppchen.
Einwanderung als Kulturschock. Zentralafrika meets Zentralheizung. Die Sprache: BILD, Bibel, Bürgerliches Gesetzbuch. Deutsche Leitkultur: Besserwisserei, Vereinsmeierei, Obrigkeitshörigkeit, Hochnäsigkeit, Pedanterie, Haarspalterei, Ordnungs“liebe“, Narzissmus. Da gibt es viel zu lernen.
Arbeit als Handel begreifen. Aufträge annehmen und an jemanden weitergeben, der es für die Hälfte macht. Zwischenhändler der Arbeit. Praktikanten und alleinerziehende Mütter. Migranten und Verzweifelte. Die Gelegenheit ist günstig.
Zum Tod von Prince: Ich habe ihn in den 90er Jahren zweimal live gesehen und er ist wirklich unglaublich klein. Die Shows waren sehr professionell, aber ich habe danach recht schnell den Kontakt zu seiner Musik verloren. Ich habe neulich im Radio noch Mozart-Vergleiche gehört, aber womöglich gehört das zur Kleinmädchenaufgeregtheit der Medien.
Wir werden nicht nur verarscht, wir werden auf einer Meta-Ebene verarscht, und wenn wir diese Komplettverarsche durchschauen würden, drehen wir endgültig durch. So lasset uns denn ein Imprägnierspray für Wanderschuhe kaufen, die wir eigentlich nur samstags beim Shopping in der Innenstadt anziehen, wenn wir auf der Suche nach nützlichen Dingen wie Imprägnierspray sind.
Die Jugend bezeichnet sich selbst als Digital Natives und blickt auf uns Alte herab. Dabei war es meine Generation, die den ganzen Scheiß erfunden hat und nicht die fusselbärtigen Schnösel, die mit fünfzehn schon einen Buckel haben, weil sie ständig auf ihr Smartphone glotzen müssen.
Man muss die menschliche Dummheit als Seuche begreifen, als Pandemie.
Ich begreife so vieles nicht. Ich wundere mich nur. So betrachtet ist die Welt voller Wunder.
„Die Mitte“, verstanden als Mittelmäßigkeit, Ignoranz und Selbstgefälligkeit der CDU/CSU und der SPD, ist inzwischen eine eiternde Wunde geworden.
Die Verheißung der Offroad-Fahrzeuge, das unausgesprochene Versprechen der SUVs: Damit kannst du überall fahren, du bist frei und verlässt einfach die Fahrbahn, wenn dir danach ist. Aber kein Käufer hat je die Straße verlassen, kein Geländewagen hat je das Gelände erreicht. Und bald wird es mit den fremdgesteuerten Automobilen der Zukunft auch gar nicht mehr möglich sein, die programmierte Fahrbahn zu verlassen.
Volksfeststimmung auf dem Tempelhofer Feld. Zehntausende Schaulustige, Buden, Fahnen und Musik. Und dann sieht man es von Ferne: Bonettis riesiges Luftschiff, an die zweihundert Meter lang. Bald werden die ersten Landungsseile herabgelassen. Dem Zeppelin gehört die Zukunft!
Und hier mal was aus der rheinhessischen Rockszene – mit meinem alten Kumpel Peter als Leadsänger: Finest Green - Seperate Directions. https://www.youtube.com/watch?v=cAW1kqZs-JI

6 Kommentare:

  1. Zeppelin: Da empfehle ich "Airships" von VNV. Wir kramem das tatsächlich jedes Mal raus, wenn hier einer vorbeifliegt (gibt wohl Rundflüge oder so was, kann man jedenfalls buchen).

    Imprägnierspray: Jetzt weiß ich wer mir das immer wegkauft - die Leute! ;) Und das mir, die immer welche trägt (bester Stand) und viel im Nassen steht. Aber ohne Mist: die Bionade-Gentrifizierungs-SUV-"unsere Töchter heißen Pippi und Lulu, wir fanden das sooo süß"-Fraktion trägt so was auch.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich habe mir das Spray bei meinem letzten Schuhkauf andrehen lassen und es steht immer noch unangetastet an der Garderobe ... aber jetzt gehe ich einfach mal die Treppe hoch und imprägniere meine Schuhe! Danke, dergl :o)

      Löschen
    2. Eignet sich, sofern es sich um gewöhnliches klares Imprägnierspray handelt, im Normalfall auch gut für Allwetterjacken. Ich meine gelesen zu haben das Alter Ego Eberling sei mit einer Jack Wolfkin Jacke in Berlin gewesen. Sollte die Jacke noch existent sein ist sie der ideale Abnehmer. Rucksäcke und Koffer aus ähnlichem Material freut es auch. Ansonsten: Kind mit Schulranzen in der Bekannt- oder Verwandtschaft?!

      Löschen
    3. Gute Idee! Wenn ich schon mal am sprayen bin. Werde mich mal ans Kleingedruckte wagen.

      Löschen
  2. Nach dem Einsprayen noch mit dem warmen Bügeleisen drüber.
    Sonst nützt's nix.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das ist doch nicht dein Ernst! Sowas hab ich nicht. Das artet ja in Arbeit aus ...

      Löschen