Donnerstag, 14. September 2017

Wenn beim Cabrio die rote Sonne im Meer versinkt



Blogstuff 154
„Wo viel Raum ist, da ist viel Zeit (…). Wir Europäer (…) haben so wenig Zeit, wie unser edler und zierlich gegliederter Erdteil Raum hat, wir sind auf genaue Bewirtschaftung des einen wie des anderen angewiesen, auf Nutzung (…). Nehmen Sie unsere großen Städte als Sinnbild (…). In demselben Maße, wie der Boden sich dort verteuert, Raumverschwendung zur Unmöglichkeit wird, in demselben Maße (…) wird dort auch die Zeit immer kostbarer.“ (Thomas Mann: Der Zauberberg)
Mein Vater ist neulich mit meinem Neffen (20) in ein Museum gegangen. Kommentar des jungen Mannes zu den Gemälden: „Die kauft doch kein Mensch, die hängen bestimmt noch in zehn Jahren hier.“ Kann man sich nicht ausdenken …
Er hörte den Bass seines Chefs, den Bariton des Abteilungsleiters, den Tenor des Gruppenleiters und den Sopran des Betriebsrats, schließlich die Fistelstimme seines Kollegen. Sie näherten sich seinem Büro wie ein Gewitter. So war der Augenblick seiner Entlassung.
Ich würde gerne eine Universität für Jedermann gründen, mit Seminaren, Diskussionen und kurzen Impulsreferaten im Internet. Aber dann fiel mir ein, dass ich mich als Anarchist ja gar nicht organisieren darf – sonst fliege ich aus meinem Verein „Herrschaftsfrei statt alkoholfrei e.V.“. Dabei bin ich schon bei „Heidenspaß – Atheisten mit Humor“ mit meinen Beiträgen im Rückstand.
Gemüse? Kenne ich nur vom Möhrensagen.
Angela Merkel ist nicht unser Hauptproblem – es sind ihre Wähler.
Im Mittelalter hatte man Prophezeiungen, heute haben wir Prognosen. Früher las man die Zukunft aus den Eingeweiden von Opfertieren, jetzt studieren wir die neuesten Meinungsumfragen.
„Die CSU repräsentiert den engstirnigen Katholizismus und den Bauernstolz des vormodernen Bayern. Himmelherrgottsakrament! Malefizlumpen, elendige!“ (Professor Nepomuk Wirsing, Experte)
„Ich verstehe das nicht. Bald sind wieder diese Bundesligawahlen, aber mein Verein steht nicht auf dem Zettel. Dann eben ohne mich.“ (Heinz Pralinski: Ansonsten einwandfrei – Malbuch für Nichtmaler)
Es kann immer passieren, aber es ist nie passiert. Und dann passiert es doch: Ich schlage am Abend meiner Ankunft die Bettdecke zurück und darunter sitzt eine Spinne.
Manche Hindus tragen auf der Stirn ein Bindi, einen aufgemalten Punkt, wo das spirituelle dritte Auge vermutet wird. Andy Bonetti trägt bei öffentlichen Auftritten einen aufgeklebten Kronkorken auf der Stirn, um gegen die Diskriminierung von „kultureller Aneignung“ durch die Critical Whiteness-Bewegung zu demonstrieren.
Ich kenne einen Amerikaner aus der Kleinstadt Mexico in Missouri. Wie nennen sich die Einwohner im rassistischen Trump-Amerika, wenn sie nicht Mexicans sagen wollen? Sie nennen sich „MexicOans“. Gott schütze dieses Nest in the middle of nothingness.
Sandkuchen backen, Sandhäuser bauen. Mein Leben lang habe ich nichts anderes gemacht.
Für die Leserinnen und Leser aus Berlin ist der Leiter des Hauptstadtarchivs von Bonetti Media Unlimited tief in seine Katakomben gestiegen. Radio-Legende Lord Knud spricht zu uns. Danke, Harri!
http://rias1.de/sound4/rias_/knud/knud_interviews/000000_interview.html#radio972
Hier noch ein historisches Stück Radiogeschichte. Die ersten jemals gesendeten Worte aus der Weimarer Republik:
http://www.rias1.de/sound4/timeline_nachrichten/1920-1929/19231029_mitteilung_aus_dem_vox_haus_krutschke_.mp3

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